Unarten

  1. Nicht allein das Essen mit den Fingern, sondern auch Messerstechereien und Notzucht zählten zu den Unarten beim Essen, die sich die Menschen im Prozeß der Zivilisation abgewöhnen mußten. ( Quelle: Berliner Zeitung 1997)
  2. Die Ästhetik der menschlichen Sprechstimme, ihre Untertöne und Nuancen, ihre erotische Aura, bleibt ebenso unbemerkt wie ihre Unarten und Rauhheiten, das mechanisch oder gegen den Sinn betonende Ablesen von Texten. ( Quelle: Welt 1999)
  3. Zudem kopiert Magenau einige von Walsers schriftstellerischen Unarten: So neigt er dazu, sich wie Walser in seinen Romanen in nebensächlichen Details zu verlieren. ( Quelle: Die Welt vom 23.04.2005)
  4. Zu den meistgenannten Unarten gehörten kindische Kosenamen im Beisein Dritter, zu viel Urlaubsgepäck, zu lange Einkaufstouren, das Liegenlassen von Handtüchern auf dem Badezimmerboden und unterlassenes Auswechseln der Toilettenrollen. ( Quelle: Frankfurter Rundschau vom 17.05.2005)
  5. Schon damals ging's darum, eine spezifische Art von Autoritätsperson an ihren Unarten kenntlich zu machen und einen bestimmten Schulmeister-Typus in seinen Beschränktheiten vorzuführen. ( Quelle: Süddeutsche Zeitung 1995)
  6. Ich habe Oskar Lafontaine immer für einen hoch begabten Politiker gehalten - mit seiner Weitsicht, mit seinem Temperament, auch mit seinen Unarten und seinen rhetorisch-charismatischen Möglichkeiten, manchmal bis an die Grenze der Demagogie. ( Quelle: BILD 1999)
  7. Diese Unarten und - schlimmer noch - Umtriebe, die von Deutschen wieder ausgehen, die Brandanschläge auf Asylanten und Ausländerwohnheime, die Neonazi-Aufmärsche und die Schändung von Gedenkstätten durch Skinheads werden wiederholt thematisiert. ( Quelle: Süddeutsche Zeitung 1996)
  8. Wenn die Väter den Söhnen nach dem Munde reden, nur um ihre Modernität zu demonstrieren, ist dies nicht weniger peinlich, als wenn die Söhne sich allzu behende an die Unarten des Bestehenden anpassen. ( Quelle: Süddeutsche Zeitung 1995)
  9. Eine kleine Umfrage bei klausurgeplagten Lehrern ergab, dass sie sich über folgende Unarten am meisten ärgern: unleserliche oder schlampige Schrift, zu viele Fußnoten, Seiten ohne Nummerierung oder ohne Namen, zu schmaler Korrekturrand. ( Quelle: Berliner Zeitung 2000)
  10. Daß ausgerechnet diese Meßvertonung als Beispiel einer von allen Unarten gereinigten Kirchenmusik gilt, entbehrt freilich nicht gewollter oder ungewollter Ironie. ( Quelle: FAZ 1994)