Fräulein

 n.  Z

Bedeutungen

[1] unverheiratete Frau
[2] veraltend: Titel und Anrede für ein Fräulein❬sup❭[1]❬/sup❭
[3] umgangssprachlich, scherzhaft: Mädchen
[4] in älteren neuhochdeutschen Texten auch: ledige adlige Frau
[5] weibliche Bedienung, weibliche Bedienstete
Abkürzungen
[2] Frl.
Herkunft
mittelhochdeutsch vrouwelīn mit der Bedeutung „junge unverheiratete adlige Dame“, althochdeutsch in dem Kompositum jungfrouwilīn (12. Jahrhundert) belegt❬ref❭, Stichwort „Frau“.❬/ref❭
Ableitung des Diminutivs zu vrouwe (Frau) mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lîn (-lein)
Synonyme
[1] Maid
[3] Mädchen
[4] Edelfräulein
Gegenwörter
[4] Junker
Oberbegriffe
[1] Frau
Beispiele
[1] „Hallo, kleines Fräulein, haben Sie heut’ Zeit … ?“ – (Schlager „Gisela“)
[1] „Bei der Ankunft einer jeden neuen Busladung machten sie untereinander aus, wer von ihnen welches der halbwegs verheißungsvoll aussehenden Fräuleins verführen durfte.“❬ref❭ Copyright des englischen Originals 1971.❬/ref❭
[1] „Allerdings machten die Fräuleins hier einen anständigen Eindruck.“❬ref❭ Englisches Original 1991.❬/ref❭
[1] „Fräulein Oppermann hielt sich etwas vor die Augen, das ich nur aus alten Romanen kannte, ein Lorgnon, und musterte mich wie eine aufgespießte Spinne.“❬ref❭❬/ref❭
[1,] Die Bezeichnung Fräulein ist heutzutage bei vielen Frauen verpönt; manche (besonders ältere) legen jedoch Wert auf sie.
[1,] Ein Fräulein ist eine Frau, der zum Glück der Mann fehlt.
[2] „Haben Sie den neuen Hut von Fräulein Molly schon geseh’n?“ – (Filmmusik aus „Es leuchten die Sterne“ (1938))
[2] „Fräulein Paula blickt freundlich um sich und hat glühende Bäckchen: An welcher Seite, bitte, bekommt man mehr zu sehen, rechts oder links?“❬ref❭, Seite 33. Erste Ausgabe 1946.❬/ref❭
[2] „Pinneberg macht einen Schritt gegen die Tür, Fräulein Semmler sieht Pinneberg an, gelb, böse und doch triumphierend.“❬ref❭ Erstveröffentlichung 1932.❬/ref❭
[2] „Fräulein Reber brachte die Lebensmittelkarten von Haus zu Haus.“❬ref❭, Seite 99. Das Buch ist erstmals 1971 erschienen.❬/ref❭
[3] „Dieses Fräulein Maria-Theresia mochte wohl gut sechzig sein...“❬ref❭ Französische Originalausgabe 1964.❬/ref❭
[4] „Das Fräulein von Scuderi“ – (Novelle von E. T. A. Hoffmann (→Wikipedia))
[5] „Das Fräulein unterrichtet unsere Kinder nur vertretungsweise.“
[5] „Fräulein, haben Sie noch eine andere Größe da, zum Anprobieren?“
[5] „Und kaum ist hinter Fräulein die Tür zu, wendet sich Frau von Anklam wieder ganz teilnahmsvoll an Frau Pagel.“❬ref❭ Erstveröffentlichung 1937.❬/ref❭
Wortbildungen
Fräuleinwunder, Burgfräulein
[3] Fräuleinchen
[5] Kassenfräulein, Schalterfräulein

Referenzen

[1,] Wikipedia-Artikel Fräulein
[1–4] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Fräulein
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Fräulein
[1–3] canoo.net Fräulein
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Fräulein
Quellen

Substantiv, n

Kasus Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ Fräulein Fräulein Fräuleins
Genitiv Fräuleins Fräulein Fräuleins
Dativ Fräulein Fräulein Fräuleins
Akkusativ Fräulein Fräulein Fräuleins

Worttrennung

Fräu·lein, Fräu·lein, auch: Fräu·leins
Aussprache
IPA ˈfʀɔɪ̯laɪ̯n, ˈfʀɔɪ̯laɪ̯ns
Hörbeispiele: ,
Betonung
Frä̲u̲lein