Gleitlaut

Z

Bedeutungen

[1] Linguistik: Halbvokal/ Halbkonsonant; zweiter Teil eines Diphthongs
[2] Linguistik: Lauteinschub, Epenthese
[3] Linguistik: in älteren Werken zur Phonetik Oberbegriff für die Übergangsphasen zwischen zwei Lauten
Herkunft
Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs gleiten und Laut
Synonyme
[2] Bindelaut
Oberbegriffe
[1] Laut, Sprache
[3] Anglitt, Abglitt
Beispiele
[1] Im Deutschen sind als Gleitlaute vor allem die Laute [i̯,] in Diphthongen und in Fremdwörtern zu beachten.
[2] In manchen Wörtern dienen Gleitlaute als Epenthesen der Vermeidung von Hiaten (Vokalfolgen) wie im Falle von [n] in "afrika-n-isch". Auch [t] in Wörtern wie "eigen-t-lich", "willen-t-lich" wird als Gleitlaut angesehen.
[2] „Es sind ‚Fugenelemente‘ der Komposita, Gleitlaute, die der Ausspracheerleichterung dienen.“❬ref❭Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 84. ISBN 3-484-73002-1. Kursiv gedruckt: Fugenelemente.❬/ref❭
[2] „Nach unbetonter Silbe erscheint t als Gleitlaut zwischen n und l vor allem auf mitteldeutschem Boden seit mittelhochdeutscher Zeit häufig und wird schriftsprachlich fest, vergleiche eigentlich, namentlich, ordentlich undsoweiter.“❬ref❭ Richard von Kienle: Historische Laut- und Formenlehre des Deutschen. 2., durchgesehene Auflage. Niemeyer, Tübingen 1969, S. 98. Kursiv gedruckt: die einzeln verwendeten t, n, l sowie eigentlich, namentlich und ordentlich; Abkürzungen aufgelöst. ❬/ref❭
[3] Bei Jespersen ❬ref❭Otto Jespersen, Lehrbuch der Phonetik. 4. Auflage. Teubner, Leipzig/ Berlin 1926❬/ref❭ steht Gleitlaut im Index mit Verweis auf "Anglitt" und "Abglitt" (= Bewegung der Artikulationsorgane hin zum beabsichtigten Laut (= Anglitt) und weg von ihm (= Abglitt)).

Referenzen

[1–3] Wikipedia-Artikel Gleitlaut
[1] canoo.net Gleitlaut
[2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Gleitlaut“. ISBN 3-520-45203-0.
[1–3] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Gleitlaut“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Quellen

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Gleitlaut Gleitlaute
Genitiv Gleitlauts Gleitlaute
Dativ Gleitlaut Gleitlauten
Akkusativ Gleitlaut Gleitlaute

Worttrennung

Gleit·laut, Gleit·lau·te
Aussprache
IPA ˈɡlaɪ̯tˌlaʊ̯t, ˈɡlaɪ̯tˌlaʊ̯tə
Hörbeispiele: ,