Schofel

Z

Bedeutungen

[1] umgangssprachlich abwertend: etwas (zumeist eine Ware), was als minderwertig, abgenutzt und daher unansehnlich aufgefasst wird; etwas, was nichts taugt; etwas Unbrauchbares, Wertloses
[2] umgangssprachlich abwertend: eine als niederträchtig eingeschätzte männliche Person
Herkunft
Substantivierung/Nominalisierung des Adjektivs schofel
Sinnverwandte Wörter
[1] Ausschuss, Ausschussware, Flitter, Gerümpel, Hokuspokus, Klimbim, Kram, Krimskrams, Plunder, Ramsch, Schund, Talmi, Tand, Tinnef
[2] Schuft
Oberbegriffe
[1] Zeug
[2] Mensch, Person
Beispiele
[1] „Und waren Sie denn ganz rasend, als mein Oheim seine Lesebibliothek auskramte, zu sagen, es sei lauter Schofel?“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Ich bin ein Schlemihl! Wohl doppelt soviel / Hat man mir abgenommen, / Und hab für all mein schönes Geld / Nur Schund, nur Schofel bekommen.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „In der That wird es schwer seyn, bei einem Privatmann in irgend einem Lande eine so fein ausgesuchte Bibliothek zu finden, die das Beste aus allen Literaturen, den neuen und den alten, enthält, und dabei gar keinen Schofel.“❬ref❭❬/ref❭
[2] Der ist so ein Schofel!
Wortbildungen
[1] Schofelware

Referenzen

[1,] , Seite 1487
[1,] , Seite 1218
[1,] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Schofel
[1,] canoo.net Schofel
Quellen

Ähnliche Wörter

schofel; Schaufel, Scheffel, Schöffe, Skrofel

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Schofel Schofel
Genitiv Schofels Schofel
Dativ Schofel Schofeln
Akkusativ Schofel Schofel

Worttrennung

Scho·fel, Scho·fel
Aussprache
IPA ˈʃoːfl̩, ˈʃoːfl̩
Hörbeispiele: ,

 

schofel

 Adj.  Z

Bedeutungen

[1] umgangssprachlich abwertend: in empörender, verachtenswürdiger oder ähnlicher Art und Weise böse, minderwertig, niederträchtig, schäbig
[2] umgangssprachlich abwertend:in beschämender Weise kleinlich, geizig
Herkunft
seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen , welches seinerseits dem Hebräischen entstammt❬ref❭vergleiche , Seite 822❬/ref❭❬ref❭vergleiche , Seite 1218❬/ref❭
Synonyme
[1,] schofelig/schoflig
Sinnverwandte Wörter
[1] (Mensch) gemein, hinterhältig, verächtlich, unredlich; (Sachen) abgenutzt, ärmlich, armselig, gering, unansehnlich
[2] (kleinlich) engstirnig; (geizig) filzig, knauserig/knausrig, knickerig/knickrig, popelig/poplig, (schweizerisch) rappenspalterisch
Gegenwörter
[2] (kleinlich) pingelig/pinglig; (geizig) freigiebig, generös, großzügig, spendabel, verschwenderisch
Oberbegriffe
[1] schlecht
[2] (kleinlich) genau; (geizig) sparsam
Beispiele
[1] „In diesen primären Ur-Kabaretts und schofel improvisierten Theatern hörte und sah man wirklich, was man sonst in der ganzen Kulturwelt nirgends zu hören und zu sehen bekommen konnte: dunkle Vers-Schmiede ohne Namen und ohne Patent, die mit der Unflätigkeit eines Thersites paradierten und sich in einer unvermuteten Strophe als von apollinischen Weihen begnadet darstellten; erotische und politische Frechheiten, die förmlich nach dem Rotstift der Polizei schrien und deren witzstrotzende Unverschämtheit nicht mehr möglich war, als die Zensoren anfingen, die montmartrische Sprache zu verstehen, jenes Vokabular »ruisselant d’inouisme et de jemenfoutisme« triefend von Unerhörtheit und (milde übersetzt) von Wurstigkeit.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Ein dicker Brodem von Körperlichkeit, ein Gestank nach schofelster Sinnlichkeit macht sich immer breiter.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „Aber wenn man von Familie sei, von einer so hochnobligen außerdem, wo die Millionenzucht im Schwange sei wie beim Pächter Rademacher die Kaninchenzucht, sei es schofel, sich zu drücken wie ein Zechpreller.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Das war ja nun sehr hübsch von ihr; aber ich konnte doch unmöglich so schofel sein, mir von ihr die Briefe etwa bezahlen zu lassen, die ich ja doch auch rein zu meinem Vergnügen schrieb.“❬ref❭❬/ref❭
Charakteristische Wortkombinationen
[1] ein schofler Kerl; eine schofle Gesinnung; eine schofle Handlung; ein schofler Anzug; jemanden schofel behandeln, zu jemandem schofel sein; sich jemanden gegenüber schofel benehmen; schofel sein, etwas zu tun
[2] sich schofel zeigen
Wortbildungen
[1,] Schofel, schofelig/schoflig

Referenzen

[1] , Seite 1487
[1] , Seite 1218
[1] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 schofel
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache schofel
[1] canoo.net schofel
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon schofel
Quellen

Ähnliche Wörter

Scheffel, Schekel, Schößel, Skrofel

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
schofel schofler schofelsten

Nebenformen

schofelig, schoflig
Worttrennung
scho·fel, Komparativ schof·ler, Superlativ am scho·fels·ten
Aussprache
IPA ˈʃoːfl̩, ˈʃoːfəl, Komparativ ˈʃoːflɐ, Superlativ ˈʃoːfl̩stn̩, ˈʃoːfəlstən
Hörbeispiele: , Komparativ , Superlativ
Betonung
scho̲fel

Steigerungsformen ❬irregular adjectives❭

positiv schofel
Stamm schofl
komparativ schofler
superlativ am schofelsten

Starke Beugung (ohne Artikel)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ schofler schofle schofles schofle
Genitiv schoflen schofler schoflen schofler
Dativ schoflem schofler schoflem schoflen
Akkusativ schoflen schofle schofles schofle

Schwache Beugung (mit bestimmtem Artikel)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ der schofle die schofle das schofle die schoflen
Genitiv des schoflen der schoflen des schoflen der schoflen
Dativ dem schoflen der schoflen dem schoflen den schoflen
Akkusativ den schoflen die schofle das schofle die schoflen

Gemischte Beugung (mit ein, kein, Possessivpronomen)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ kein schofler keine schofle kein schofles keine schoflen
Genitiv keines schoflen keiner schoflen keines schoflen keiner schoflen
Dativ keinem schoflen keiner schoflen keinem schoflen keinen schoflen
Akkusativ keinen schoflen keine schofle kein schofles keine schoflen