[1] Linguistik, speziell Syntax: Einschub in einen Satz, der mit diesem Satz keine grammatische Verbindung hat
[2] Linguistik, speziell Syntax: Satzzeichen, mit denen ein Einschub in den Satz markiert wird
Herkunft
[1] im 15. Jahrhundert von gleichbedeutend spätlateinisch parenthesis entlehnt, das auf griechisch Einschub zurückgeht❬ref❭, Stichwort „Parenthese“.❬/ref❭
[1] In dem Satz „Morgen wird es – so behaupte ich jetzt einfach mal – endlich wieder schönes Wetter geben“ ist das Syntagma „so behaupte ich jetzt einfach mal“ eine Parenthese.
[1] In dem Satz „Und dann, meine Damen und Herren, können wir endlich zum Ende kommen“ ist die Anrede „meine Damen und Herren“ eine Parenthese.
[1] „Eine besondere Art zusammengesetzter Satz liegt vor, wenn ein syntaktisch eigenständiger Satz in einen anderen Satz eingeschoben oder ‚eingeschaltet‘ wird (…). Der eingeschobene Satz wird dann als Parenthese oder Schaltsatz bezeichnet.“❬ref❭ Duden. Die Grammatik. 7., völlig neu erarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim / Leipzig / Wien / Zürich 2005, Seite 1033. ISBN 3-411-04047-5. Parenthese fett gedruckt. ❬/ref❭
[1] „In der Stilkritik geht es vielfach um einen zu vermeidenden Substantivstil, den als ausufernd betrachteten Umgang mit Adjektiven, Schachtelsätze oder als negativ stigmatisierte Satzunterbrechungen durch Parenthesen (...).“❬ref❭, Seite 13-18, Zitat Seite 17.❬/ref❭
[2] „Es gibt noch ein zweites Satzzeichen, um ein Satzgefüge durchsichtig zu machen: die Parenthese (Schaltzeichen), das heißt Gedankenstriche ( — ) vor und hinter einer Einschaltung.“❬ref❭Ludwig Reiners: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung von Stephan Meyer und Jürgen Schiewe, 2. Auflage. Beck, München 2004, Seite 106. ISBN 3-406-34985-4.❬/ref❭