[1] zumeist gehoben: eine oder einer der oder dem anderen, eine oder einer die oder den anderen, sich oder uns oder euch wechselseitig/gegenseitig
Herkunft
Das Pronomen geht auf das alt- und mittelhochdeutscheeinander zurück. Es handelt sich um eine erstarrte Bildung aus der Numeraleein und ander, bei der auf die Kennzeichen der Flexion verzichtet wird. So steht einander sowohl für den Dativ als auch für den Akkusativ. Frühere Formen zeigen indessen eine Flexion des zweiten Gliedes oder sogar beider Glieder. Die Präpositionen, die eigentlich den zweiten Wortteil regieren, können bereits zur Zeit des Althochdeutschen vor den ganzen Ausdruck treten und werden dann im Neuhochdeutschen endgültig mit ihm verbunden.❬ref❭, „einander“, Seite 268❬/ref❭
Beispiele
[1] Hans und Maria sehen einander nur noch selten.
[1] Wir lieben einander.
[1] Die Aussagen des Angeklagten widersprechen einander.
[1] Eure Nachbarn und ihr leiht einander eure Autos?
[1] Statt uns dauernd anzufeinden, sollten wir einander lieber die Hand reichen.
[1] „Er ging neben seinem Schwips her und tat, als kennten sie einander nicht.“❬ref❭ Erstdruck 1931.❬/ref❭