Fliegenraum

Z

Bedeutungen

[1] Genetik / Wissenschaftsgeschichte: Der legendäre Labor- und Experimentierraum der Forschergruppe um den Genetiker Thomas Hunt Morgan an der Columbia University in New York, die als Krönung der klassischen Genetik zwischen 1910 und 1920 detaillierte Chromosomenkarten der Taufliege Drosophila melanogaster erstellen konnten. Der Begriff „Fliegenraum“ wird gelegentlich auch symbolisch für die Morgan-Gruppe selbst (das sind die Forscher: Calvin B. Bridges (1889 – 1938), Alfred H. Sturtevant (1891 – 1970), Hermann J. Muller (1890 – 1967) und Thomas Hunt Morgan (1866 - 1944) ) verwendet.
Herkunft
Kompositum aus den Substantiven Fliege und Raum sowie dem Fugenelement „n“
Beispiele
[1] „Daß diese offensichtlich existierenden ... Gene im Zellkern ... situiert sind, war eine Einsicht der Jahrhundertwende: da waren Walter Sutton an der Columbia University ... und Theodor Boveri in Würzburg, und die meistens vergessene Nettie Stevens ..., als Pioniere, da war die Morgan-Schule mit ihrem „Fliegenraum“ ... auch an der Columbia, vor allem in den Jahren 1910-20, als Krönung der klassischen Genetik ...“❬ref❭, Seite 19 f.❬/ref❭
[1] Im Fliegenraum der Morgan-Gruppe herrschte eine durchschnittliche Temperatur von 22 bis 24 ❬sup❭ 0 ❬/sup❭ Celsius, die mit recht einfachen Mitteln kontrolliert wurde.❬ref❭ Rainer H. Lange: Experimentalwissenschaft Biologie – Methodische Grundlagen und Probleme einer technischen Wissenschaft vom Lebendigen, Seite 197, 1999 (Verlag Königshausen und Neumann), ISBN 382601717X ❬/ref❭
[1] "Zum Zeitpunkt als Morgan mit seinen ersten beiden Doktoranden (Sturtevant und Bridges) die Kreuzungsexperimente mit Drosophila melanogaster im berühmten fly room" (dt.: Fliegenraum) "an der Columbia University in New York begannen, tat er dies in einer höchst kritischen Einstellung gegenüber fast allen genetischen Theorien, die im ersten Jahrzent entwickelt worden waren. ..."❬ref❭ Marcel Weber: Die Architektur der Synthese - Entstehung und Philosophie der modernen Evolutionstheorie (in: Quellen und Studien zur Philosophie Bd. 45), Seite 54, Berlin, New York 1998 (de Gruyter), ISBN 3110158930 ❬/ref❭

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Fliegenraum
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Fliegenraum
[1] canoo.net Fliegenraum
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Fliegenraum
Quellen

Ähnliche Wörter

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Fliegenraum Fliegenräume
Genitiv Fliegenraums
Fliegenraumes
Fliegenräume
Dativ Fliegenraum Fliegenräumen
Akkusativ Fliegenraum Fliegenräume

Worttrennung

Flie·gen·raum, Flie·gen·räu·me
Aussprache
IPA ˈfliːɡənʀaʊ̯m, ˈfliːɡənʀɔɪ̯mə
Hörbeispiele: ,