Bedeutungen

[1] Flüchtling, der dem ihm zugewiesenen neuen Heimatort wegen fremdenfeindlicher Angriffe wieder entflieht

[2] aus dem Osten in den Westen geflüchtete Person, die wieder in den Osten zurückgeht

Determinativkompositum aus dem gebundenen Lexem rück- und dem Substantiv Flüchtling

[1] „1991 - Die Verteilung Asylsuchender auf die neuen Bundesländer beginnt. In den Berliner Beratungsstellen tauchen zunehmend Rückflüchtlinge auf, die von rassistischen Übergriffen berichten. Rassistische Übergriffe auf das Asylbewerberheim in Hoyerswerda und anderswo. Beratungsstellen fordern den Stopp der Verteilung.“❬ref❭Flüchtlingsrat Berlin e.V.: 30 Jahre Flüchtlingsrat Berlin - Menschenrechte kennen keine Grenzen (PDF Dokument, abgerufen am 12. Sept. 2015)❬/ref❭

[1] „In Hessen beispielsweise trafen sogenannte Rückflüchtlinge aus Wurzen bei Leipzig ein, die dort Ziel rechtsradikaler Attacken gewesen waren.“❬ref❭Lieber sterben als nach Sachsen - DER SPIEGEL 40/1991❬/ref❭

[2] „Auf diese „Rückflüchtlinge“ sind die Sowjetfunktionäre ungeheuer stolz, sie, die doch selber „Republikflucht“ als ein Verbrechen bestrafen. Wie viele würden erst das Reich ihrer Macht verlassen, erlaubten sie bloß das gleiche Recht der Freizügigkeit, das die Bundesrepublik gewährt und gewähren muß: aus demokratischem Prinzip!“❬ref❭Die Zeit, 21.07.1961; zitiert nach: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Rückflüchtling❬/ref❭❬ref❭Marion Dönhoff (Autor); ‎Helmut Schmidt, ‎Theo Sommer (Herausgeber): Zeit - Geschichte der Bonner Republik 1949 - 1999, 1999 (Rowohlt Verlag GmbH), ISBN 3498013149, Seite 130❬/ref❭

[2] „Und wer spricht von den »Rückflüchtlingen«? Bonn hatte mit großer Hartnäckigkeit bestritten, daß es so etwas wie eine West-Ost-Fluchtbewegung gebe […]“❬ref❭John Dornberg: Deutschlands andere Hälfte: Profil und Charakter der DDR, 1969 (W. Heyne Verlag), ohne Seitenangabe❬/ref❭

Referenzen

[*]

Substantiv, m

Worttrennung

Rück·flücht·ling, Rück·flücht·lin·ge

IPA ˈʀʏkˌflʏçtlɪŋ, ˈʀʏkˌflʏçtlɪŋə

Hörbeispiele: ,