Bettgänger

Z

Bedeutungen

[1] veraltet, österreichisch: jemand, der keine eigene Behausung und kein eigenes Bett besitzt, und sich deshalb ein Bett mieten muss
Herkunft
[1] In der Zeit der Industriellen Revolution gab es in den europäischen Großstädten viele tausende Bettgänger. Hauptsächlich waren diese Industriearbeiter, die sich nach ihrer jeweiligen Arbeitsschicht bei der Benutzung eines gemeinsamen Bettes ablösten.
Beispiele
[1] »Und so kann man sich in die Zeit des alten Wiens versetzen lassen, wo Bettgänger nicht nur ihre Schlafbedürfnisse befriedigten …«❬ref❭ Klein&Kunst, Josephine Mutzenbacher ❬/ref❭
[1] »Mein Vater, meine Mutter, wir drei Kinder wohnten in einer Küche und einem Zimmer und hatten noch einen Bettgänger dazu«❬ref❭ Arbeit&Wirtschaft, Sozialer Wohnbau ❬/ref❭
[1] „Soziale Gegensätze gab es genug in diesem Wien. Die ärmsten der Armen, die sogenannten Bettgänger, verfügten nur über einen Schlafplatz. Sie mieteten ein Bett oder den Anspruch auf ein Bett, das sie nach einigen Stunden einem anderen überließen.“❬ref❭„Menschen, Werke, Epochen: eine Einführung in die deutsche Kulturgeschichte“, Christoph Parry, Hueber Verlag, 1993❬/ref❭
[1] „In allen kommunistischen Staaten gibt es mehrere Kategorien von Mietern: Hauptmieter, Mitmieter, Mieterpartner, Untermieter und Bettgänger.“❬ref❭„Mieter und Wohnung im Ostblock: Wohnungswirtschaft und Wohnungsrecht in der Sowjetunion und in den Satellitenstaaten“, László Révész, Schweizerisches Ost-Institut, 1963❬/ref❭

Referenzen

[1]
Quellen

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Bettgänger Bettgänger
Genitiv Bettgängers Bettgänger
Dativ Bettgänger Bettgängern
Akkusativ Bettgänger Bettgänger

Worttrennung

Bett·gän·ger, Bett·gän·ger
Aussprache
IPA ˈbɛtˌɡɛŋɐ, ˈbɛtˌɡɛŋɐ
Hörbeispiele: ,