Gewölbeschub

Z

Bedeutungen

[1] Architektur: diejenige Kraft, mit der ein Gewölbe seine Widerlager horizontal nach außen schiebt
Herkunft
Determinativkompositum aus den Substantiven Gewölbe und Schub
Synonyme
[1] Bogenschub
Beispiele
[1] „Die Entwicklung der Technik im Hochmittelalter änderte entscheidend das Verhältnis Wand-Pfeilers durch den Übergang zum die Wand reduzierenden bzw. auflösenden Skelettbau. Damals entstand das den Gewölbeschub aufnehmende und zum Boden leitende Strebesystem mit schrägen Strebebögen, die auf senkrechte Strebepfeiler stoßen.“❬ref❭, Band 5, Seite 551, Artikel „Pfeiler❬/ref❭
[1] "Wenn die Widerlager infolge des Gewölbeschubs zur Seite ausweichen, bilden sich an der Unterseite des Gewölbes Risse, und das Gewölbe verliert seine Tragfähigkeit."❬ref❭Rudolf Ahnert, Karl Heinz Krause: Typische Baukonstruktionen von 1860 bis 1960, Band 1, ISBN 3345005646, 1994 (Verlag für Bauwesen)❬/ref❭
[1] "Der Gewölbeschub stellt ja bei jedem Gewölbebau ein mehr oder weniger beträchtliches Problem dar und es gibt in der romanischen Architektur Beispiele, wo der Spitzbogen zweifellos zu seiner Verminderung angewendet wurde."❬ref❭Hans-Egon Müller: Notre-Dame von Chartres: Über Sinn und Geist der gotischen Architektur, 2003 (Books on demand), ISBN 3833002174, Seite 44❬/ref❭
[1] Der Kämpfer nimmt den Bogen- oder Gewölbeschub auf und leitet ihn an die Mauer weiter.❬ref❭nach: , Band 3, Seite 617, Artikel „Kämpfer“❬/ref❭
[1] Strebemauern dienen als Widerlager für den Gewölbeschub.❬ref❭nach: , Band 4, Seite 615, Artikel „Mauer“❬/ref❭
[1] „Aufgrund der geringen Pfeilhöhe preussischer Kappen ist der Gewölbeschub, die horizontale Kraft, immer grösser als die vertikale Kraft.“❬ref❭Ulrike Mehmel: Altbaukonstruktionen, Seite 3, „Gewölbeschub“❬/ref❭

Referenzen ❬/br❭ Quellen

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Gewölbeschub
Genitiv Gewölbeschubs
Gewölbeschubes
Dativ Gewölbeschub
Akkusativ Gewölbeschub

Worttrennung

Ge·wöl·be·schub, kein Plural
Aussprache
IPA ɡəˈvœlbəˌʃuːp
Hörbeispiele: