Instinktreduktion

Z

Bedeutungen

[1] Anthropologie verhaltensphysiologische Situation beim Menschen, die sich durch eine weitgehende Reduktion bzw. durch einen weitgehenden Abbau der Instinkte auszeichnet
Herkunft
Determinativkompositum aus den Substantiven Instinkt und Reduktion
Beispiele
[1] „Die für den Menschen entscheidende Eigenschaft besteht, wie Lorenz übrigens selbst sieht […], bei diesem Thema in einer Instinktreduktion, d. h. in einem offenbar stammesgeschichtlichen „Abbau“ fast aller fest montierten Zuordnungen von „Auslösern“ zu speziellen, angeborenen Bewegungsweisen.“❬ref❭Arnold Gehlen: Der Mensch, Seine Natur und seine Stellung in der Welt, 16. Auflage, Wiebelsheim 2014; ISBN 978-3-89104-781-1, Seite 26❬/ref❭
[1] „Diese Plastizität der Antriebe ist aber eine Realität, sie folgt aus der Instinktreduktion des Menschen und sie ist im Zusammenhang mit dem zu sehen, was der "Antriebsüberschuß" des Menchen genannt wurde.“❬ref❭Gehlen, Arnold, Urmensch und Spätkultur, Bonn: Athenäum 1956, S. 23; zitiert nach: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Instinktreduktion❬/ref❭
[1] „Aber was soll der Mensch tun? Der zweite wichtige Gesichtspunkt wird mit Begriffen wie „Instinktreduktion“ und „Weltoffenheit“ bezeichnet; der Mensch ist das unspezialisierte Tier. Daraus folgt, was Gehlen die „Reizüberflutung“ nennt. Ihr ist das weltoffene Wesen notwendig ausgesetzt – im Gegensatz zum Tier, das in seiner Instinkt-Leitung und Umweltspezialisierung davor zuverlässig geschützt bleibt.“❬ref❭Die Zeit, 17.02.1984; zitiert nach: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Instinktreduktion❬/ref❭

Referenzen

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Instinktreduktion (Beispiele im Kernkorpus)
Quellen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Instinktreduktion
Genitiv Instinktreduktion
Dativ Instinktreduktion
Akkusativ Instinktreduktion

Worttrennung

In·s·tinkt·re·duk·ti·on, kein Plural
Aussprache
IPA ɪnˈstɪŋktʀedʊkˌʦi̯oːn
Hörbeispiele: