Konsenssoße

Z

Bedeutungen

[1] abwertend, besonders in der Politik: breite Meinungsübereinstimmung und die damit verbundene Abwesenheit harter Debatten
Beispiele
[1] „Wo mitunter ein schlichtes ‚Nein‘ als Programm herhalten muß, wo eine Ministerpräsidentin unter allgemeinem Beifall ihre Liebe zum ‚Zoff‘ bekundet, wo Konfliktfähigkeit an Schulen und Universitäten gelehrt wird, besteht kein Anlaß zu der Befürchtung, das Gemeinwesen könnte in ‚Konsenssoße‘ versinken.“❬ref❭Dieter Buhl: Schluß mit der Harmonie? In: Zeit Online. Nummer 07, 7. Februar 1997, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 2. September 2015).❬/ref❭
[1] Stichwortgeber für die Bundesregierung war der BDI-Präsident, Herr Henkel, der im Jahre 1996 von einer ‚Konsenssoße‘ gesprochen hat. Demnach ist also jedes Bemühen, die Arbeitslosigkeit im Konsens der Tarifparteien und des Bundes und der Länder zurückzuführen, als Konsenssoße diskreditiert. Die Bundesregierung hat dann die Gewerkschaften vom runden Tisch davongejagt und hat ihrerseits eine knallharte Konfliktstrategie gefahren, indem sie nämlich ausschließlich die Forderungen der Arbeitgeberfunktionäre übernommen hat, massive Eingriffe in soziale Schutzrechte und einen massiven Abbau von Sozialrechten vorzunehmen.❬ref❭Ottmar Schreiner (SPD) vor dem Deutschen Bundestag, 13. Wahlperiode, 244. Sitzung, Bonn 24. Juni 1998, zitiert nach: Stenographischer Bericht, Plenarprotokoll 13/244, Seite 22694 folgende. (PDF-Datei, abgerufen am 2. September 2015).❬/ref❭
[1] „Hans-Olaf Henkel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, fordert zu recht ‚Schluß mit der Konsenssoße‘. Nicht nur im Staat, auch in großen Konzernen kann das gefährlich sein, zumindest aber werden die besten Möglichkeiten oft nicht gewählt.“❬ref❭Dieter Bandes: Konsequent einfach: die ALDI-Erfolgsstory. 4. Auflage, Campus, Frankfurt am Main / New York 1999, Seite 113. ISBN 3-593-35904-9❬/ref❭
[1] „Der Konflikt droht in einer alles überzuckernden Konsenssoße zu ersticken.“❬ref❭Bernd Wolfgang Lubbers: TeamIntelligenz. 1. Auflage, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2005, Seite 73. ISBN 978-3-8349-0124-8❬/ref❭
[1] „Was an der Demokratie besonders kritisiert wird, sind zum einen die Parteien und zum anderen, dass alles umso schwieriger wird, je mehr mitreden. Immer diese Konsenssoße, die entsteht, wenn viele Köche im Brei herumrühren!“❬ref❭Marietta Slomka: Kanzler, Krise, Kapital. Wie Politik funktioniert. 1. Auflage, Bertelsmann, München 2013. ISBN 978-3-641-12037-5❬/ref❭

Referenzen

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Konsenssoße
[*]
Quellen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Konsenssoße
Genitiv Konsenssoße
Dativ Konsenssoße
Akkusativ Konsenssoße

Alternative Schreibweisen

Konsenssauce
Worttrennung
Kon·sens·so·ße, kein Plural
Aussprache
IPA …
Hörbeispiele: