Schmok

 m.  Z des Schmoks

Bedeutungen

[1] norddeutsch, Kölsch und Pennsylvaniadeutsch: Rauch, Qualm
[2] norddeutsch in der Holzbearbeitung, veraltet?: Holzabfallspäne, die mit Sägespänen vermischt sind
[3] beim Räuchern, veraltend?: Sägespäne bis Holzmehl, welche schwelend abbrennen und dadurch den nötigten Rauch erzeugen
[4] rheinisch: Tabakqualm
[5] rheinisch: Kram auf dem Markte Krefeld-Stadt
Herkunft
vom mniederd. smōk❬ref name="Duden"❭❬/ref❭ (auch smôk) ‚Schmauch, Rauch‘❬ref❭, Seite 265.❬/ref❭; es ist die niederd. Form von Schmauch❬ref name="Duden"/❭ Das Wort hat auch in einige Toponyme Eingang gefunden. Manche werden mit Hexenverbrennungen in Zusammenhang gebracht.
Synonyme
[1] Rauch, Qualm
[3] Räucherspäne
Beispiele
[1] „Na, meinetwegen; Rauch konserviert, und wenn wir hier vierzehn Tage lang im Schmok hängen, so kommen wir als Dauerschinken wieder heraus.“❬ref❭Theodor Fontane: Cécile (Entstanden: 1884/85, Erstdruck: März-September 1886), in: Theodor Fontane: Romane und Erzählungen in acht Bänden, Band 4, Berlin und Weimar 973, S. 323 (zeno.org)❬/ref❭
[1] „Wenn aber der Wind vom Flugplatz kam und den Dunst vom Teich mit dem Schmok des Brauereischornsteines gegen den Kleinhammemark und den Bahnhof Langfuhr trieb, stand, Jenny auf, zog den Blick vom eisgefüllten Teerpappenwürfel ab und zeigte im Dillkraut gezählte Schritte.“❬ref❭Günter Grass: Hundejahre. Roman, 5. Auflage, Bertelsmann, 1963, S. 316❬/ref❭
[1] „Nach 3 bis 4 Stunden Vortrocknung werden die Würste in einem vorgewärmten Rauch heiß abgeräuchert. Man kann sie aber auch mit angefeuchteten Hobelspänen im starken Schmok eine Viertelstunde räuchern.“❬ref❭Hermann Koch, Bundesanstalt für Fleischforschung: Die Fabrikation feiner Fleisch- und Wurstwaren, Verlagshaus Sponholz, 1966, S. 214❬/ref❭
[1] „Je nach dem Feuchtigkeitsgrad kann der Rauch (Schmok) durchsichtig oder sehr dicht sein.“❬ref❭Reinhold Grau: Fleisch und Fleischwaren, 2. Auflage, P. Parey, 1969, S. 162❬/ref❭
[1] „Dort banden die Wenden sie an Pfähle, häuften rundherum Holz und nasses Strauchwerk auf und zündeten es an, so daß die Märtyrer ihres Glaubens im Rauch (Schmok) erstickten und dann elend verbrannten.“❬ref❭Ingeborg Drewitz: Märkische Sagen. Berlin u.d. Mark Brandenburg, Diederichs, 1979, ISBN 3-424-00658-0, S. 162❬/ref❭
[3] „Das Räuchern der Ware ist langsam zu bewirken, und zwar in mäßig starkem, kaltem und mit trockenen Sägespänen aus Hartholz, dem sogenannten Schmok, erzeugtem Rauch.“❬ref❭Verein Deutscher Nahrungsmittelchemiker (Hrsg.): Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel, Band 29, Julius Springer, 1915, S. 129❬/ref❭
[3] „Als Schmok hat sich Sägemehl vom Rotholz (Sequoia sempervirens) als bes. vorteilhaft erwiesen, da er weniger Verfärbung u. mehr Rauchgeschmack gibt.“❬ref❭Verein Deutscher Chemiker (Hrsg.): Chemisches Zentralblatt, Band 112, Akademie-Verlag, 1941, Seite 1373❬/ref❭
[3] „Eine Verwendung von feuchtem Schmok muß auf jeden Fall unterbleiben, da sonst unweigerlich Karbolgeruch und Karbolgeschmack an der Wurst wahrzunehmen sind.“❬ref❭Heinz Erb, Reichsinnungsverband des Fleischerhandwerk (Autoren) Friedrich Benthlin (Hrsg.): Der Fleischermeister. Ein Handbuch des Fleischermeisters und zugleich ein Lehrbuch zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung., Band 1, 2. Auflage Hans Holzmann, Berlin [1943], S. 355❬/ref❭
[3] „Zur Wärmeerzeugung dienen Gas, Elektrizität, Wasserdampf, Holz, Kohlen, Öl, zur Raucherzeugung Schmok aus Sägemehl von harten (Buche, Eiche, Erle, Apfel, Esche, Ulme, Orangen- und Citronenholz, weniger Birke, Birkenrinde und Wacholderholz) oder weichen Hölzern (Tanne, Fichte, Kiefer). […] In einem am Boden der Räucherkammer befindlichen Metallkasten wird Schmok fest eingestampft. Um in dieser festen Masse ein Schwelen zu erreichen, werden in den Schmok runde Hölzer eingebettet und nach dem Feststampfen wieder entfernt. Auf diese Weise erhalten Luftkanäle sorgen für ein gutes Abbrennen des Schmoks.“❬ref❭Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel, Band 85, Springer-Verlag, 1943, S. 83❬/ref❭
Wortbildungen
Schmokfeuer

Referenzen

[1] The Free Dictionary Schmok
[1]
[1] Seite 1540
[1] , Seite 191
[1] Charles Rhoads Roberts, Astor C. Wuchter, Charles C. More, Heinz Kloss: Lewendiche schtimme aus Pennsilveni, Westermann, 1929, Seite 151
[2] Der Grosse Brockhaus: Handbuch des Wissens, Band 16, Brockhaus, 1935, Seite 729
[3] fleischwirtschaft.de, Fachbegriffe „Schmok“, Deutscher Fachverlag GmbH
[4,]
Quellen

Ähnliche Wörter

Schmock, Smog

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Schmok
Genitiv Schmoks
Dativ Schmok
Akkusativ Schmok

Worttrennung

Schmok, kein Plural
Aussprache
IPA ʃmoːk
Hörbeispiele:
Betonung
Schmo̲k

unzählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ der Schmok -
Genitiv des Schmoks -
Dativ dem Schmok -
Akkusativ den Schmok -
单数 复数