Wams

 n.  Z des Wamses die Wämser

Bedeutungen

[1] Kleidungsstück, das die Ritter unter ihrer Rüstung (Harnisch) oder ihrem Lentner trugen und das bis über die Hüften reichte
[2] historisch: für die Männerbekleidung in der Zeit des 16.–17. Jahrhunderts charakteristische Jacke, die oftmals wattiert und gesteppt war
[3] veraltet, noch (insbesondere zu bestimmten Trachten gehöriges) zumeist hochgeschlossenes, eng anliegendes Kleidungsstück für Männer, das den Oberkörper bis zur Taille bedeckt
Herkunft
Wams sowie die mittelhochdeutschen Formen wambeis, wambīs, wambas, wambes ‚Untergewand (unter der Rüstung, unter dem Panzer getragen)’ aus der Zeit um das Jahr 1200, das mittelniederdeutsche wambois, wambōs, wammis, das mittelniederländische wambaes, wambeis, wambois, wambuus, wammes und auch das niederländische wambuis gehen als Bezeichnungen für mittelalterliche Ritterbekleidung auf das altfranzösische gambais, wambais ‚gefüttertes Kleidungsstück unter dem Panzer‘ zurück, das in Form des mittellateinischen wambasium latinisiert wurde.❬ref name=Pfeifer/❭ Die altfranzösischen Formen entstanden vermutlich aufgrund einer Entlehnung des gotischen, althochdeutschen und altniederfränkischen wamba ‚Bauch‘, das in Anlehnung an das altfranzösische bambaisBaumwolle‘ weitergebildet wurde.❬ref name=Pfeifer/❭ Dem altfranzösischen bambais gingen das spätlateinische bambax und das spätgriechische ' ‚Baumwolle‘ voraus.❬ref name=Pfeifer/❭ Im Laufe der weiteren Entwicklung in der Kleidermode war das Wams nicht länger nur Teil der ritterlichen Garderobe, sondern es erhielt ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auch innerhalb der bürgerlichen Kleidung seinen Platz.❬ref name=Pfeifer/❭ Im 18. Jahrhundert allerdings trat die ärmellose Weste an die Stelle des Wamses.❬ref name=Pfeifer/❭ Heutzutage ist es lediglich in Volkstrachten noch zu finden.❬ref name=Pfeifer❭, „Wams“, Seite 1536.❬/ref❭
Oberbegriffe
[1–3] Kleidungsstück
[2] Jacke
Beispiele
[1] „Unter der Rüstung aus Metall und dem wattierten Wams konnte es im Sommer sehr heiß werden.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „Sein Umhang aus schwarzem Moiré war mit einer von Diamantnadeln gehaltenen Spitze bedeckt. Darunter wurde ein mit erlesenster schwarzer Spitze verziertes Wams aus Silberbrokat sichtbar.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „Sein Wams war ihm zu weit geworden und nur die angenestelte Schamkapsel hielt die Beinkleider noch oben.“❬ref❭.❬/ref❭
[3] Die traditionelle Tracht unserer Gegend besteht aus einem groben Filzhut, kunstvoll bestickten Beinkleidern und einem roten Wams.
Redewendungen
[3] jemandem das Wams ausklopfen
Wortbildungen
wamsen

Referenzen

[1,]
[1,] Wikipedia-Artikel Wams
[1–3] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Wams
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Wams
[1,] Duden online Wams
[1,] The Free Dictionary Wams
[2,]
[*] canoo.net Wams
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Wams
Quellen

Substantiv, n

Kasus Singular Plural
Nominativ Wams Wämser
Genitiv Wamses Wämser
Dativ Wams
Wamse
Wämsern
Akkusativ Wams Wämser

Worttrennung

Wams, Wäm·ser
Aussprache
IPA vams, ˈvɛmzɐ
Hörbeispiele: ,
Reime -ams
Betonung
Wạms

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ das Wams die Wämser
Genitiv des Wamses der Wämser
Dativ dem Wams den Wämsern
Akkusativ das Wams die Wämser
单数 复数