Schimäre

 f.  Z der Schimäre die Schimären

Bedeutungen

[1] bildungssprachlich: Trugbild, Hirngespinst, leere Wahnvorstellung
Herkunft
Den Anfang nahm die Wortgeschichte von Schimäre beim altgriechischen '❬ref name="Gemoll"❭, „χίμαιρα“, Seite 804❬/ref❭ (Ziege❬ref name="Gemoll"/❭).❬ref name="Kluge"❭, „Schimäre“, Seite 803❬/ref❭ Großgeschrieben stand das Wort als '❬ref❭, „Χίμαιρα“, Seite 804❬/ref❭ für ein feuerspeiendes Ungeheuer aus der griechischen Mythologie, das in seiner Körpermitte einer Ziege ähnlich war.❬ref name="Pfeifer"❭, unter „Chimäre“, Seite 193❬/ref❭ Vorne entsprach es einem Löwen, hinten einem Drachen.❬ref name="Kluge"/❭ Hieraus wurde das lateinische chimaera und im Französischen entwickelte sich chimère . Das Wort tauchte im Deutschen zunächst in seiner lateinischen Gestalt auf und wurde im 16. und 17. Jahrhundert auch noch lateinisch dekliniert, bevor im 18. Jahrhundert die deutsche Flexion des Wortes aufkam. Möglich ist, dass hierbei das Französische vermittelt hat.❬ref name="Pfeifer"/❭ Die Übertragung der Bedeutung vom Fabelwesen auf Hirngespinst und Trugbild beruht auf Vergleichen mit einer Chimäre, durch die ausgesagt wurde, dass etwas genauso unwirklich sei wie jenes Fabelwesen.❬ref name="Kluge"/❭
Synonyme
[1] Trugbild, Hirngespinst, fixe Idee
Beispiele
[1] Auf der Suche nach einer Frau ist Bodo jahrelang immer wieder Schimären nachgejagt. Es war ja doch nie die Richtige für ihn.
[1] „Allein die Schimäre wandelt sich, wie viele Schimären, zu etwas Realem“.❬ref❭Richard Faber/Barbara Naumann (Hrsg.): Literarische Philosophie – Philosophische Literatur, 1999, S. 210❬/ref❭
[1] „Wer beim Klimaschutz seine Hoffnungen an Atomkraft, CO2-Abscheidung in Kohlekraftwerken oder Biosprit knüpft, wird scheitern. Mit diesen Schimären kann die Energiewende nicht gelingen.“❬ref❭BUND: „Klimaschutz nicht an Schimären knüpfen. Atomkraft und CO2-Abscheidung bergen hohe Risiken“, 3. Mai 2007❬/ref❭
[1] „Natürlich, Frieden gegenüber kriegerischen Entwicklungen, das wünschen wir uns alle, aber wir wünschen uns bestimmt keinen Frieden, indem wir keine Wünsche mehr haben. In diesem Sinne wünschen wir uns eben nicht, wunschlos glücklich zu sein, das ist eine Schimäre.“❬ref❭Deutschlandradio: „Wunschlos glücklich sein, das ist eine Schimäre“, 24.12.2008❬/ref❭
[1] „In vielen Bereichen der Forschung ist es eine Schimäre, ungebrochen von der Wissenschaftsfreiheit zu reden.“❬ref❭Michael Mueller: „Wissenschaftsfreiheit? Eine Schimäre“, Die Zeit 34/2001❬/ref❭
[1] „Somit ist es eine Schimäre, politisch ein optimales wirtschaftliches Wachstum zu steuern.“❬ref❭Deutschland Debatte: „Wie frei ist die freie Marktwirtschaft III“, 03.04.2008❬/ref❭
[1] „Der Jugendkult in der Werbung war eine Schimäre des Tutti Frutti-Senders und niemand auf der Unternehmensseite hat das in Frage gestellt.“❬ref❭pressbot.de: „Milliardenschwere Fernsehwerbung beruhte auf Mumpitz - Altersabgrenzung war ein RTL-Vermarktungstrick“, 8.4.2009❬/ref❭
[1] „Es ist eine Schimäre, zu glauben, dass, wenn Netz und Transport getrennt sind, sich naturgegeben Probleme lösen.“❬ref❭Die Bundesregierung: „Die Bahn wird nicht zerschlagen“, 27.7.2007❬/ref❭
Wortbildungen
[1] schimärisch

Referenzen

[1] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Schimäre
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Schimäre
[1] canoo.net Schimäre
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Schimäre
[1] The Free Dictionary Schimäre
Quellen

Ähnliche Wörter

Chimära

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Schimäre Schimären
Genitiv Schimäre Schimären
Dativ Schimäre Schimären
Akkusativ Schimäre Schimären

Alternative Schreibweisen

vor allem in Österreich: Chimäre
Worttrennung
Schi·mä·re, Schi·mä·ren
Aussprache
IPA ʃiːmɛʀə, ʃiːmɛʀən
Hörbeispiele: ,
Reime -ɛːʀə
Betonung
Chimä̲re

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ die Schimäre die Schimären
Genitiv der Schimäre der Schimären
Dativ der Schimäre den Schimären
Akkusativ die Schimäre die Schimären
单数 复数