Topfen

Z

Bedeutungen

[1] Österreich, Südostdeutschland: cremiges, aus saurer Milch hergestelltes Nahrungsmittel
[2] Österreich; umgangssprachlich abwertend: Quatsch; Unsinn
Herkunft
die Herkunft des Wortes ist unklar; laut Duden ist es bereits im Spätmittelhochdeutschen in der Form topfe bezeugt und bedeutete vielleicht eigentlich „zu kleinen Klumpen (spätmittelhochdeutsch: topf) geronnene Milch“❬ref❭vergleiche , Seite 1689❬/ref❭; laut Kluge ist es mit fränkischem Topfkäse vergleichbar und somit wohl zusammenhängend mit TopfGefäß“ – nach der Herstellung – oder mit TopfKreisel“ – nach der Form –, wobei umstritten bleibt, von welchem der beiden Homographen auszugehen ist.❬ref❭vergleiche , Seite 920❬/ref❭
Synonyme
[1] Deutschland, Schweiz: Quark, Westösterreich, Tirol; Südostdeutschland: Schotten, Ostdeutschland: Weißkäse
Sinnverwandte Wörter
[2] Deutschland: Blech, Blödsinn, Dummheit, Fez, Humbug, Irrsinn, Irrwitz, Kappes, Käse, Kohl, Kokolores, Larifari, Mist, Mumpitz, Nonsens, Quark, Quatsch mit Soße, Schmarrn, Schnickschnack, Schwachsinn, Stuss, Tinnef, Unfug, Wahnwitz
[2] Österreich: Holler, Quargel, Schas
[2] Schweiz: Gugus, Hafenkäse, Kabis, Käse, Mumpitz, Quark
Oberbegriffe
[1] Frischkäse, Käse, Lebensmittel, Milchprodukt
Unterbegriffe
[1] Bauerntopfen, Bröseltopfen, gepresster Topfen, Magertopfen, Schafstopfen, Speisetopfen
Beispiele
[1] „In der Kategorie 2 (Milch und Milchprodukte) ist die Herkunft von Milch, Joghurt, Sauerrahm, Topfen, Schlagobers, Buttermilch, Sauermilch und Butter aufzuzeigen.“❬ref❭http://www.gourmetpresse.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080915_OTS0220&ch=gourmet, eingesehen am 03.03.2009❬/ref❭
[1] „Dafür wird ein dünnes Baumwolltuch mit einer etwa fünf Millimeter dicken Schicht Topfen bestrichen und nur eine Tuchschicht zwischen Hals und Topfen gelegt. Der Topfen sollte aber zuerst ungefähr auf Körperwärme erwärmt werden. Wenn der Topfen fast trocken ist und zerbröselt, nimmt man den Wickel ab.“❬ref❭Online-Ausgabe des Der Standard, Gesundmacher aus Essig, Zwiebeln und Topfen, 28.03.2008❬/ref❭
[2] „Ein Theaterkritiker muss nicht deklamieren können, wie einst der Quadflieg, um beurteilen zu können ob sie auf der Bühne einen Topfen geben oder nicht“❬ref❭Die Presse. Unabhängige Tageszeitung für Österreich, 12.02.1998, Wien. Zitiert nach , Seite 794❬/ref❭
Charakteristische Wortkombinationen
[2] Topfen reden; Topfen verzapfen
Wortbildungen
[1] Topfenaufstrich, Topfencreme, Topfendalken, Topfenfülle, Topfengolatsche, Topfenhaluschka, Topfenkolatsche, Topfenkäse, Topfenknödel, Topfennudel, Topfennockerl, Topfenpalatschinke, Topfenreinkerl, Topfenschnitte, Topfensoufflé, Topfenstrudel, Topfentascherl, Topfentatschkerl, Topfenteig, Topfentorte

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Quark (Lebensmittel)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Topfen
[1] canoo.net Topfen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Topfen
[1] Datenbank der deutschen Sprache in Österreich
[2] Datenbank der deutschen Sprache in Österreich
[1,] vergleiche , Seite 794.
Quellen

Ähnliche Wörter
ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:Topf, Tropfen, Tupfen
Pfoten

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Topfen
Genitiv Topfens
Dativ Topfen
Akkusativ Topfen

Worttrennung

Top·fen, kein Plural
Aussprache
IPA ˈtɔpfn̩, ˈtɔpfm̩
Hörbeispiele:
Reime -ɔpfn̩